Berufsgenossenschaften sind die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung im Geltungsbereich der Gewerbeordnung. Die Berufsgenossenschaft ist für jeden Arbeits-, Wegeunfall oder Berufskrankheit zuständig und für die Prävention, Rehabilitation und Entschädigung der Versicherten im Schadensfall zuständig. Im Sozialgesetzbuch (SGB 7) werden die verschiedenen gesetzlichen Vorgaben dargestellt. Unfallverhütungsvorschriften (Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren oder für eine wirksame Erste Hilfe) können durch die Berufsgenossenschaft unter Mitwirkung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. autonom erlassen werden. Voraussetzung dafür ist, dass es keine staatliche Arbeitsschutzvorschrift gibt und die Maßnahmen für die Prävention geeignet und erforderlich ist.

Weitere Aufgaben sind z. B. die Aufsichtsfunktion. Zur Überprüfung der Durchführung der Arbeitsschutzmaßnahmen übernimmt jede Berufsgenossenschaft eine Aufsichtsfunktion mit dem Schwerpunkt der Kontrolle und dem Hinwirken auf Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften im Betreib. Für diese Überprüfung muss der Unfallversicherungsträger sicherstellen, dass Aufsichtspersonen in einer ausreichenden Anzahl zur Verfügung stehen.

In Deutschland gibt es neun verschiedene Branchenspezifische Berufsgenossenschaften:
• Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
• Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post-Logistik Telekommunikation (BG Verkehr)
• Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG)
• Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW)
• Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft – (BG BAU)
• Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BNG)
• Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM)
• Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM)
• Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI)